Ausschuss für Regionalentwicklung 25.02.2020
Neues von der Strecke…
Am Dienstag, den 25.02.2020, fand in Nauen die Sitzung des Regionalentwicklungsausschusses des Landkreises Havelland statt.
Die Tagesordnung war gut gefüllt mit verschiedenen kommunalen Entwicklungsthemen die für das Havelland wichtig sind.
Einer dieser besonders wichtigen Punkte war die Streckenreaktivierung Wustermark – Ketzin.
Neben den Ausschussmitgliedern war auch Landrat Roger Lewandowski und Herr Kerkeling von der Havelländischen Eisenbahn AG, als sachkundiger Gast anwesend.
Dem Ausschuss wurden durch Herrn Kerkeling Daten und Fakten, aber auch Visionen für die Zukunft dieser Stecke vorgestellt, die unter anderem aus der bereits existierenden Studie zur Wiederinbetriebnahme der Linie für den Personenverkehr stammen.
Dabei wurde deutlich, es geht um mehr als nur eine simple Sanierung der Schienen, sondern vielmehr um die Chancen und das Entwicklungspotential das diese Trasse bietet.
Zum Einen für die Einwohner Ketzins und Umgebung, als Alternative zu langen Autofahrten
und Steigerung der Attraktivität der Havelstadt und des Havellandes.
Zum Anderen die Möglichkeiten das Bahn fahren effektiver und sicherer zu machen, damit natürlich noch ansprechender für Kunden aller Art.
Voraussichtlich soll ein Pendelverkehr eingerichtet werden, zwischen Ketzin und Wustermark, der es beispielsweise erlaubt auf dem elektrifizierten Teil im Oberleitungsbetrieb zu fahren mit Dualtriebzügen, die auf dem nicht elektrifizierten Teil dann mit dem zuvor geladenen Akku bis zum
Endpunkt und wieder zurück fahren können.
Dies wäre der erste Schritt, es wird jedoch bereits weiter gedacht, in Zusammenarbeit mit dem Energiewendelabor der Eon AG.
Windenergie ist reichlich vorhanden vom nahen Windpark „Nauener Platte“, hier wären Forschung und Entwicklungen rund um das Thema Wasserstofftechnologie interessant und lohnenswert.
Gewonnene Erkenntnisse würden dabei sicher auch anderen Verkehrsträgern und damit auch den
Menschen, nicht nur im Havelland zu Gute kommen und damit neue Impulse setzen.
Doch es geht noch weiter, zukünftig könnten die Fahrgäste über die Fahrzeiten des Zuges mit bestimmen, das Zauberwort heißt hier on Demand (auf Bestellung).
Kunden können z.B. per App und der entsprechenden Nachfrage einen Zug „bestellen“ ähnlich wie es teilweise bei Bussen bereits möglich ist.
Mit einem besonderen Unterschied der den Zug ebenso flexibel macht wie einen Bus, nur deutlich schneller, komfortabler und sicherer.
Mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) könnten in absehbarer Zeit Forschungen zum Autonomen Fahren von Schienenfahrzeugen statt finden, eine Domäne für die die Eisenbahn geradezu prädestiniert und wesentlich verlässlicher ist, als jedes Kfz Assistenzsystem.
Und warum sollte unsere Region nicht ebenfalls führend bei Zukunftstechnologien sein?!
So sieht es auch die Havelländische Eisenbahn AG, die bereits vor einiger Zeit mit dem Aufbau des Eisenbahntechnologie Campus auf dem Rangierbahnhof Wustermark begonnen hat und bereits heute Vorreiter in vielen Belangen des Schienenverkehrs ist.
Der Ausschuss schien überzeugt, da die Kosten für die Streckensanierung übersichtlich und die Vorteile groß sind.
Es gab fraktionsübergreifend positive Reaktionen und Nachfragen zum Projekt.
Man kann also sagen von kommunaler Seite und aus der Bevölkerung gibt es jede Menge positive Signale, nun gilt es auch unserer Landesregierung diese Chancen bewusst zu machen.
Und damit eine echte Verbesserung für die Menschen und das Leben über Ketzin und Wustermark hinaus zu erreichen!
In diesem Sinne, Fahrt frei! (Hajo)