LEW Messwagen
Aktuelles rund um unseren „LEW“ Mess- und Steuerwagen
In den vergangenen Monaten gab es immer wieder Beiträge in sozialen Netzwerken und Foren, die sich um den Zustand unseres Messwagens drehten. Oft waren die Kommentare wenig positiv…
Daher wollen wir Euch in der kommenden Zeit über die aktuellen Fortschritte, rund um das Kultfahrzeug aus dem Lokomotivbau Elektrotechnische Werke „Hans Beimler“ Hennigsdorf informieren.
Aber eins nach dem Anderen…
Zunächst ein Aufruf an alle Fans des „LEW“, Ihr seid aufgerufen und willkommen uns bei der Aufarbeitung zu unterstützen, jede helfende Hand ist gern gesehen! Natürlich freuen wir uns ebenfalls über jede Sach- und oder Geldspende, besonders in diesen schwierigen Zeiten…
Beginnen wollen wir mit einem kleinen Rückblick, denn der Messwagen erreichte uns bereits vor Jahren in einem bedauernswerten Zustand. Weniger von außen sichtbar, aber deutlich mehr im Inneren. Der Innenraum war bereits durch Vandalismus und Diebstahl in weiten Teilen zerstört und seiner Ausstattung beraubt. Hinterlassen wurde jede Menge Müll und anderer Abfall, der sich teilweise bis unter die Fensterkante stapelte.
Bereits im Jahr 2019 haben wir uns daran gemacht, den Müll und die zerstörten Verkleidungen sowie Einbauten zu entfernen. Dabei haben wir darauf geachtet Teile die brauch- bzw. rettbar erscheinen herauszufiltern, bevor wir uns an die Schadensaufnahme machen konnten.
Traurigerweise mussten wir feststellen, dass die technischen Einbauten und Geräte unrettbar verloren sind. Es sind nur noch zerstörte Überreste vorhanden, die keine Reparatur oder Ersatz zulassen. Viele Bauteile und Gruppen waren Einzelanfertigungen aus DDR – Produktion, die nicht einfach nachgebaut werden können bzw. nicht bezahlbar wären.
Wir sind mehr als froh, dass wir für Euch bessere Nachrichten vom Führerstand haben. Einer der letzten, wenn nicht der letzte originale Führerstand der Baureihe 243 (heute 143) ist zumindest äußerlich nahezu unbeschädigt geblieben. Durch die anderen Schäden bzw. Kabeldiebstahl (bevor er nach Ketzin kam) ist er jedoch funktionsuntüchtig.
Unser Plan ist es ihn so weit wie möglich zu erhalten und gegebenenfalls langfristig als eine Art Fahrsimulator herzurichten. Der „LEW“ soll dann nicht nur sprichwörtlich an der Spitze des „Museumszuges Ketzin“ stehen. Und mit unserem Gesamtprojekt haben wir verschiedene Sponsoren und Unterstützer überzeugen können uns zur Seite zu stehen.
Mit der Mittelbrandenburgischen Sparkasse Potsdam haben wir einen kompetenten Partner, der uns bereits seit vielen Jahren begleitet und mit einer großzügigen Spende als Teil ihres regionalen Engagements unterstützt.
Dafür möchten wir uns herzlich bedanken!
Die Mittel sollen dem Innenraum zu gute kommen, um ihn wieder zu einem nutzbaren und vor allem einladenden Teil des Museumszuges zu machen.
Weitere Unterstützung und Hilfe erhalten wir von „Bauleiter Willi“ Matthias Wilke und seiner Holzmanufaktur willi-wood.de den viele sicher noch aus einer Serie im deutschen Fernsehen kennen, in der verschiedene Restaurants gerettet werden sollten. Bauleiter Matthias Wilke übernahm dabei die Überarbeitung der Innenräume mit perfekter Handwerkskunst. Matthias Wilke hat uns außerdem Verkleidungsplatten aus DDR Zeiten zur Verfügung gestellt, die dringend für die Aufarbeitung des Innenraums und ein angemessenes Erscheinungsbild benötigt werden und eben nicht mal eben im Baumarkt gekauft werden können.
Ein herzliches Dankeschön hierfür und die gute Zusammenarbeit!
Und was ist mit dem äußeren Erscheinungsbild?
Die Arbeiten wurden bereits begonnen und wir haben schon die ersten „Überraschungen“ gefunden. Unter den vielen Lackschichten bzw. unter zentimeterdicker Spachtelmasse, wurden viele durchrostete Bleche regelrecht versteckt. Das heißt für uns nun sehr viel mehr Aufwand, da wir die Schadstellen ausschneiden und durch neue Bleche ersetzen müssen. Wie es aussieht müssen wir nach und nach die Fenster demontieren, um besonders die neuralgischen Stellen dort wieder in Form zu bringen. Das heißt auch das wir im Grunde sämtliche Farbe von den Seiten des Aufbaus entfernen müssen. Wir hoffen dass das Dach nicht auch noch versteckte Schäden aufweist… Wir werden Euch über den weiteren Fortgang der Arbeiten auf dem Laufenden halten.
Also bleibt uns gewogen und bis dahin,
Fahrt frei!
Hajo